Bericht zum Müllerthal-Trail am 14.06.2014

Wie auch einige meiner Wanderfreunde von den Rheinpfalzwanderern, nahm ich nun erneut an einer geführten Wanderung des SWV/ OG Donnersberg teil. Wir haben schon richtig Freundschaft geschlossen, und ich befürchte, die Wandersleut’ vom SWV werden uns nun nicht mehr los, wenn sie weiterhin so nett zu uns sind. Das haben sie nun davon!

Jürgen Wachowski hat uns diese Wanderung schon vor 5 Wochen angekündigt. Und wie bereits beim letzten Mal  musste ich auch jetzt gleich zu Anfang wieder feststellen, dass es ein großartiger Wandertag werden würde.

Unser Weg führte uns in 2,5 Autostunden aus der Pfalz nach Luxembourg. An der Heringer Millen starteten wir gegen 11 Uhr in einer Gruppe von 17 Wanderern  auf den spektakulären Müllerthal-Trail.

Obwohl unsere Strecke letztlich nur 13km betrug, habe ich selten solch eine kurzweilige, zeitfüllende Wander-Landschaft erlebt wie das Gebiet zwischen den beiden Mühlen Consdorfer Millen und Heringer Millen.

Zunächst führte uns der Weg am Bachlauf der Schwarzen Ernz entlang zum Wasserfall Schiessentuempel, den wir schon nach wenigen Gehminuten erreichten. Weiter gings über viele Stufen hinauf auf den wunderbaren Felsenpfad. Bereits zu Anfang kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus, so beeindruckend waren die Felsformationen!

Im Laufe der Wanderung wurden wir konfrontiert mit Hinweisschildern auf seltsam klingende Fels-Namen wie Goldfralay, Goldkaul, Burgkapp, Budelerkummer,  Pärdskapp, Schelmelay,  Rammelay. Aber ja, wir waren ja schließlich nicht in Deutschland, da darf ein Felsen schon mal so heißen.

Wir quetschten uns durch Höhlen und Schluchten, stiegen treppauf treppab, über Stock und Stein, aber immer auf gut ausgeschilderten Pfaden, zwischen gigantischen Felsformationen hindurch, über Bachbrücken und durch Tunnel, es wurde niemals langweilig. Gut, dass wir festes Schuhwerk anhatten.

Nach etwa 2/3 der Tour, bei einer Pause auf einem wunderschönen Felsenplateau, gab es ein unvorhergesehenes, mit einem großen Hallo begrüßtes warmes Mittagessen, welches von unserem Tourguide Jürgen Wachowski aus dem Rucksack gezaubert wurde. Auf dem Gasbrenner brutzelte er in einer speziellen Lyonerpfanne in wenigen Minuten ein leckeres Wurst-Käsegericht, was unsere Gaumen verzauberte und die Stimmung ins Unermessliche steigen ließ.

Aus sämtlichen Rucksäcken wurden die allerletzten Schnaps- und Weinreserven gekramt, volle und halbvolle Flaschen, Dosen mit Gesundem und Ungesundem, alles musste weg, keiner wurde verschont … was mir wieder die Erlebnisse der letzten SWV-Wanderung in Erinnerung rief: Wie gut wird man doch hier in der Gruppe versorgt! Jegliches Verhungern und Verdursten ist ausgeschlossen! Diät gilt heute nicht!

Gut gestimmt und voller Eindrücke kamen wir gegen 15 Uhr in der Heringer Millen an, wo bereits ein gedeckter Tisch für uns auf der Terrasse bereitstand. Hier in der Brasserie konnten wir die Luxembourger Küche kennenlernen. Von Erdbeertörtchen über Birnen-Flammkuchen bis hin zu Schinken-und Käseplatte, alles schmeckte etwas anders als zuhause, aber mindestens genauso lecker. Eine gute Einkehr ist gerade der Reiz eines solchen Wandertages fern der Heimat.

Bei einer abschließenden Mühlenführung wurde uns unter anderem gezeigt, wie man früher die Spreu vom Weizen trennte. Hier in der Mühle kann man übrigens auch einen Brotbackkurs belegen. So etwas könnte uns durchaus animieren, noch einmal wiederzukommen. In der Touristinformation, die ihren Raum hier im Gebäude hat, konnten wir uns mit jeder Menge Flyern über die Region eindecken. 

Nun ging wieder einmal ein wunderschöner Tag zu Ende. Gegen 22 Uhr trafen wir zuhause ein. Vielen Dank an Jürgen für dieses tolle Erlebnis!

Katrin Matz