Der Bellachini-Brunnen im Winter am 01.02.2014

Auf dem Parkplatz zur Waldgaststätte Friedensdenkmal trafen sich unter Führung von Wolfgang Renne ein in Summe mit vier Wanderern recht intimer Kreis. Zarter Puderzuckerschnee bei bedecktem Himmel zeigte uns die Reste der kalten Winternacht an. Für den erhofften zugefrorenen Bellachini-Brunnen waren die Temperaturen dieses Winters aber -wie sich zeigen sollte- wahrlich zu mild gewesen.

Auf dem ersten Teil unserer Wanderung jagte ein Highlight das andere. Große Felsbrocken entpuppten sich als mittelalterliche Grenzsteine. Wolfgang deutete uns die Zeichen für Edenkoben und St. Martin. Wir näherten uns sowohl der Kropsburg als auch dem König-Ludwig-Brunnen. Nach einem Teilabschnitt auf dem Büßerweg erreichten wir die Lourdesgrotte. Dem  eintretenden, kurzen Schauer begegneten wir dank reichhaltiger Ausstattung mit Gegenmaßnahmen von Cape über Kapuze bis Regenschirm.

Richtig lauschig wurde es am Dichterhain. Hier wird drei Pfälzern Dichtern gedacht, die sich um St. Martin verdient gemacht hatten. Dort lauschten wir -von Marion vorgetragen- dem an diesem Tag wahrlich passenden Gedicht "Regentag" von der Landau Mundartdichterin Lina Sommer. Dieses Gedicht wollen wir Euch nicht vorenthalten, deshalb hier der Text:

E Gewitterdunnerkeiten,
Himmel, Bombe, Element!
Nemmt des miserawel Wetter
Dann wahrhaftig gar kä End?

Wart nor, Laabfrosch, in deim Gläsel!
Määnscht, dir fang ich noch e Mück?
Wie hab' ich mich abgeschunne
Alle Dag for vier, fünf Schtück!

Un der lumpig Barometer
Krummt m'r aa zum Haus enaus,
Wann des Wetter sich nit ännert,
Schmeiß ich 'n zum Fenschter naus!

Bei dem ewige Schlamassel
Wer mer noch zum Pessimischt -
Wo ich guck - der ganze Himmel
Alles groo und trüb und trischt.

Rege - Rege - nis als Rege,
Wie mit Küwwl, dra und druff,-
E Gewitterdunnerkeitel,
Nää - do hört sich alles uf!

 

Danach ging es weiter bergauf und bergab. Immer wieder blitzten durch die kahlen Laubbäume hindurch, herrliche Aussichten ins Rheintal und die näheren Dörfer. Den Bellachini-Brunnen ließen wir am Rande unseres Wanderweges liegen. Wir querten den unteren Teilabschnitt eines kleinen Felsenmeeres. Manchen Grenzstein konnten wir noch am Wegesrand inspizieren.

Trotz kleiner Schleife ging es auf einmal Ratz-fatz. Unsere Ausgangspunkt war wieder erreicht. Selbstverständlich haben wir noch das nächtens weithin sichtbare Friedensdenkmal besichtigt. Die eindrucksvolle, wenn auch etwas graue Aussicht ins Tal würdigten wir ebenso. Danach ließen wir es uns in der Waldgaststätte Friedensdenkmal bei Speis und Trank gut gehen.

eck