Durmersheim
Zur Gemeinde Durmersheim gehört die ehemalige Gemeinde Würmersheim. Zur Gemeinde Durmersheim in den Grenzen vom 31. Dezember 1973 gehören das Dorf Durmersheim und Wallfahrtskirche und Kloster Bickesheimer Kloster. Zur ehemaligen Gemeinde Würmersheim gehört das Dorf Würmersheim.

Geografie
Durmersheim liegt in der 30 km breiten Oberrheinischen Tiefebene, die östlich durch den Schwarzwald und westlich durch die französischen Vogesen begrenzt wird. Der Großteil der Ortschaft liegt auf dem Hochgestade in 106 bis 121 Meter Höhe, der historische Ortskern direkt an der Stufung zur Rheinniederung. Durch den Ort fließt der etwa 27 km lange Federbach. Der Osten der Markung ist vom Hardtwald bedeckt. Im Südwesten gibt es Teile des Oberwaldes, im Westen auf Würmersheimer Gemarkung sind Anteile des Rottlichwaldes und nördlich ein großer Teil der Federbachniederung

Geschichte
Die älteste archäologischen Hinweise auf eine Besiedlung in oder bei Durmersheim stammen aus der späteren Bronzezeit, der sog. Urnenfelderkultur (ca. 1300–750 v. Chr.) und nachfolgend aus der sog. Latenèzeit (ca. 500 v. Chr. bis zur Zeit Christi Geburt). Aus römischer Zeit liegen Anzeichen einer bedeutenderen Ansiedlung vor. Ein 1959 entdecktes Gräberfeld aus der der alemannisch-fränkischen Zeit um 600 n. Chr. zeigt, dass sich nach der Völkerwanderung und dem Untergang des Römischen Reiches hier wieder Menschen dauerhaft niedergelassen haben. Auf jene Zeit verweist auch der Ortsname mit der Endung -heim (fränkische Ortsendung). Die älteste schriftliche Erwähnung Durmersheims stammt aus dem 10. Jahrhundert. Damals hatte das im Elsass gelegene Kloster Weißenburg Besitz in Durmersheim. Zu einem nicht exakt angegebenen Zeitpunkt – wohl um 950 – wurde dieser Besitz (wie auch an vielen anderen Orten) durch Beauftragte des Klosters visitiert und beschrieben. Das Kloster Weißenburg besaß damals Eigenland („Salland“), die Kirche samt zugehörigem Zehntrecht sowie 14 Knechtshöfe, von denen allerdings 10 brach lagen (wahrscheinlich infolge der Ungarneinfälle, die zu Beginn des 10. Jahrhunderts weite Teile Südwestdeutschlands verwüsteten). Wann und wie das Kloster Weißenburg zu diesem Besitz gekommen war, lässt sich mangels schriftlicher Quellen nicht mehr aufweisen, vermutlich durch Schenkung lokaler Großgrundbesitzer, wie sie auch andernorts belegt sind.
Im Jahr 985 eignete sich Herzog Otto I. aus dem Geschlecht der Salier den Weißenburger Besitz in Durmersheim und 67 weiteren Orten an („Salischer Kirchenraub“). In einer rund 300 Jahre später von Abt Edelin angefertigten historischen Notiz wird dieser Vorgang beschrieben, dabei allerdings nicht ganz korrekt auf das Jahr 991 bezogen. Konkret ging dieser Vorgang so vor sich, dass die mächtigen Salier das Kloster Weißenburg zwangen, ihnen diese Besitztümer als Lehen zu übertragen. Als Lehnsträger wird auch der Sohn des Herzogs Otto, Graf Konrad, urkundlich bezeugt. In der Nachfolge der Salier dürften diese Lehen wohl an die Staufer gelangt sein, auch wenn es hierfür keinen urkundlichen Beleg gibt.

Am Ende des 13. Jahrhunderts schließlich gelang es dem aufstrebenden Geschlecht der Markgrafen von Baden, Durmersheim ihrem Territorium einzuverleiben. Rudolf I. von Baden gilt als Förderer von Kirchen und Klöster, so gehen das 1250 erbaute Seitenschiff und der Katharinenchor mit seinen berühmten Fresken der Wallfahrtskirche Bickesheim auf ihn und seine Ehefrau Kunigunde von Eberstein zurück. Bis zum Ende der Monarchie in Deutschland, also bis zum Jahr 1918, besaßen die badischen Markgrafen bzw. (seit 1806) Großherzöge die Herrschaft über Durmersheim. Die badischen Markgrafen besaßen bei Durmersheim auch ein kleines Schloss, die Rohrburg, die im 18. Jahrhundert verfiel und um 1770 abgerissen wurde.

Bickesheimer Wallfahrtskirche
Erhalten blieb die Wallfahrtskirche „Maria Bickesheim“, deren älteste erhaltene Bauteile bis ins 13. Jahrhundert zurück reichen. Ob die Kirche ursprünglich etwas mit der Siedlung „Bickesheim“ zu tun hatte, ist daher unklar (die genannten Funde wurden alle mehrere hundert Meter nördlich der Kirche gemacht, nicht bei der Kirche selbst). Aus dem Jahr 1459 berichtet eine Urkunde des Papstes Pius II., die Kirche sei „extra habitationem hominum constructa“, d. h. „außerhalb der Wohngegend von Menschen erbaut“ bezeichnet – folglich gab es damals keine Siedlung bei Bickesheim mehr.
Die Kirche scheint ein gemeinsames Projekt der Grafen von Eberstein (die in der Gegend reich begütert waren und auch das bereits erwähnte Kloster Herrenalb gestiftet hatten) und der Markgrafen von Baden (die damals ihr Herrschaftsgebiet in die Gegend von Bickesheim ausdehnten) gewesen zu sein. Davon zeugt ein badisch-ebersteinisches Allianzwappen an einer Säule der Kirche, das an Markgraf Rudolf I. und seine Gemahlin Kunigunde von Eberstein erinnert. Doch wurde die Kirche im 13. Jahrhundert nicht fertiggestellt, sondern blieb eine Bauruine: das Mittelschiff hatte nur ein Seitenschiff, der Hauptchor fehlte (wurde erst im 15. Jahrhundert angefügt) und das Äußere der Kirche, besonders der Haupteingang, blieb schmucklos. Das Fehlen eines Glockenturmes (die Kirche hat bis heute nur einen kleinen Dachreiter mit einer Glocke) deutet vielleicht auf Einfluss der Zisterziensermönche von Herrenalb hin, die in der Gegend ja Besitz hatten, denn die Zisterzienser errichteten laut Beschluss des Generalkapitels von 1157 ihre Kirchen ohne Glockentürme („turres lapidece ad campanas non fiant“). Im Mittelalter wurde die Kirche mit mehreren Pfründen ausgestattet, damals entstand wohl auch der bis heute mehrmals im Jahr stattfindende Jahrmarkt. Inwieweit die Kirche bereits damals als Wallfahrtskirche eine überregionale Bedeutung hatte, lässt sich nicht feststellen.
Während der Reformationszeit und dem mehrfachen Konfessionswechsel, dem die Markgrafschaft Baden-Baden unterworfen war, litt die Kirche sehr. Erst für die Gegenreformation, die Markgraf Wilhelm seit 1622 durchführte, bekam sie wieder Bedeutung. Die Seelsorge in der Kirche lag bei den Jesuiten, die in Ettlingen eine Niederlassung hatten; diese förderten auch massiv die Wallfahrt zur Gottesmutter von Bickesheim. Während der Barockzeit erfolgte ein neuer Innenausbau der Kirche und ein namentlich nicht bekannter Jesuitenpater verfasste 1747 die erste gedruckte Publikation über die Kirche und die Wallfahrt mit dem barocken Titel: „Uhr-alte und Andächtige Verehrung der wunderthätigen Mutter Des ewigen Sohn Gottes zu Bickesheim / Unter dem Titul Allgemeine Zuflucht deren Nothleydenden / Vorgetragen in zwey Theil...“.
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. im Jahr 1773 wurde die Bickesheimer Kirche zunächst von der Stadtpfarrei Ettlingen, dann vom benachbarten Durmersheim aus betreut. Dafür wurden verschiedentlich Priester als Primissare und Benefiziaten angestellt, so im Jahr 1898 Engelbert Kleiser, der durch ein Augenleiden zunehmend erblindete und als der „Blinde Pfarrer“ in die Geschichte einging. Während seiner Amtszeit nahmen die die Wallfahrten ständig zu.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde auch das Kirchenäußere einer gründlichen Renovation unterzogen, die fast einem Neubau gleichkam. In den Jahren 1908/09 wurde das Hauptschiff um 4,8 m nach Westen verlängert und erhielt eine neue Fassade, und auch das Nebenschiff bekam ein eigenes Portal. Die Decke des Hauptschiffes wurde um 3 m höher gesetzt und das Hauptschiff erhielt ein neues Dach. Im Dachstuhl des neuen Schleppdaches über dem Nebenschiff wurde eine große Empore mit Öffnungen im Obergaden zum Hauptschiff hin geschaffen. Über dem Triumphbogen des Hauptchores brachte Kunstmaler Wilhelm Ettle das „Historische Gemälde“ an; es stellt verschiedene Persönlichkeiten aus dem Hause Baden dar, die in besonderer Beziehung zur Bickesheimer Kirche standen. Dieses Aussehen hat die Kirche, die im 20. Jahrhundert noch mehrfach renoviert wurde, dann auch bis zum heutigen Tag erhalten. Zur Unterstützung der Wallfahrt gründete 1920 der Orden der Redemptoristen in Bickesheim eine Niederlassung. Diese bestand bis zur Auflösung des Konvents im September 2010. Als nach dem 2. Weltkrieg die Bevölkerung stark zunahm (nicht zuletzt durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener, für die spezielle Wallfahrten gerade in Bickesheim stattfinden), dehnte sich die Gemeinde Durmersheim immer mehr nach Norden aus und die Gegend rund um die Kirche wurde zu einem Wohngebiet. Für das neu entstandene "Durmersheim Nord" wurde die Bickesheimer Kirche, die bisher ausschließlich Wallfahrtskirche war, zur dauerhaften Seelsorgestation und 1965 zur Pfarrkuratie unter dem Patronat "Zum seligen Bernhard von Baden" (den die Legende mit der Kirche in Verbindung bringt; authentische Urkunden über seine Beziehung zu Bickesheim gibt es nicht). Am 1. Mai 1990 konnte die Kuratie auf 25 Jahre ihres Bestehens zurückblicken und wurde aus diesem Anlass durch den Freiburger Erzbischof Oskar Saier zur ordentlichen Pfarrei mit dem Patrozinium "St. Bernhard" erhoben.

Neuburgweier
ist ein Stadtteil der Stadt Rheinstetten, welche 1975 als Gemeinde durch die Verwaltungsreform gebildet wurde. Er ist einwohner- und flächenmäßig der kleinste der drei Stadtteile. Westlich des Stadtteils fließt der Rhein und bildet die natürliche Grenze zu Rheinland-Pfalz. Die dort zahlreichen Auenwälder sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. In dem Gebiet liegt auch ein großer, ehemaliger Baggersee als Rest eines früheren Schotterabbaus. Er heißt Fermasee und wird heute als Badesee genützt. Durch den Ort selbst fließt der rund 27 km lange Federbach. Das Naturschutzgebiet Kunzenbach grenzt an Neuburgweirer Gebiet. Bis zum Jahre 1707 war Neuburgweier ein 'Weiler' der Muttergemeinde Neuburg am Rhein. Bis 1592 lag das damalige Dorf auf der westlichen Seite des Rheins, bis dieser Fluss seinen Lauf änderte. Wahrscheinlich wurde Neuburgweier 1100 zur Sicherung eines Rheinüberganges vom Bistum Speyer gegründet. Damals wurde Neuburgweier ein Arbeiterdorf mit viel Landwirtschaft und einigen Berufsfischern. Außerdem gibt es eine Rheinfähre von Neuburgweier nach Neuburg, auch 'Baden-Pfalz' Fähre genannt.

Emil Wachter
Maler, Grafiker und Bildhauer
1921 geboren in Neuburgweiher
1940 Studienbeginn der Philosophie und Theologie in Freiburg
1941 - 1946 Kriegsdienst in Russland und Frankreich
1946 Entlassen aus der Kriegsgefangenschaft und Fortsetzung des Studium in Freiburg
1947 - 1948 Besuch der Kunstakademie München
Nach Abschluss des Studium in Freiburg (1948) Aufgabe der theologischen Laufbahn
1949 - 1954 Studium der Malerei und Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, zuletzt bei Erich Heckel
1958 - 1963 Lehrtätigkeit an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe
seit 1963 als freier Künstler tätig
1966 Hans Thoma Staatspreis Baden-Württemberg
1975 Staatspreis des Landes Rheinland-Pfalz für Kunst am Bau
1978 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
1983 Ernennung zum Professor
1994 Gründung der Emil-Wachter-Stiftung
1996 Gründung des Freundeskreises der Emil-Wachter-Stiftung
Umfangreiche Auftragsarbeiten und Ausstellungen im In- und Ausland. Hauptwerke unter anderem:
St. Kilian in Osterburken (1971-1974)
Autobahnkirche Baden-Baden (1976-1978)
Deckenmalerei in St. Martin in Ettlingen (1987-1988)
St. Hedwig Kirche in Karlsruhe-Waldstadt
Unterer Fensterzyklus und Wandteppich (1968)
Oberer Fensterzyklus und Ausmalung (1993)

Au am Rhein
ist eine Gemeinde am nördlichsten Ende des Landkreises Rastatt in Baden-Württemberg. Zur Gemeinde Au am Rhein gehören keine weiteren Ortschaften. Die Gemarkung grenzt im Norden und Osten an Rheinstetten, weiterhin an die Gemeinde Durmersheim. Richtung Süden grenzt Au am Rhein an die Gemarkung Elchesheim-Illingen. Im Westen bildet der Rhein die Grenze. Die nördliche Gemarkungsgrenze ist gleichzeitig die südliche Grenze des ehemaligen Bereichs Nordbaden. Als Besonderheit gilt der Grenzverlauf in nördlicher Richtung zum Ortsteil Neuburgweier der Stadt Rheinstetten: Das ehemals dort befindliche Zollhaus hatte den Namen Zollhaus-Neuburgweier, obwohl es auf der Gemarkung von Au am Rhein lag. Seit Aufhebung des Zollamtes wurde der Zollhafen, in dem die Zollbote vor Anker lagen, Zug um Zug in einen industriell genutzten Hafen umgewandelt. Der ebenfalls in diesem Altrheinarm befindliche Jachtclub blieb unverändert. Seit 2004 gibt es eine gebührenpflichtige Autofähre nach Neuburg am Rhein. Vorher verkehrte dort eine Personen- und Fahrradfähre.

Im Gemeindegebiet liegt die um 1080 und im 12. Jahrhundert genannte abgegangene Ortschaft Atenherd.[2] In der Nähe von Au am Rhein gab es im Mittelalter zwei weitere Dörfer, Merfeld (der Flurname „Meeräcker“ erinnert wohl daran; Richtung Illingen) und Atenherd, die wohl beide Überschwemmungen des Rheinstromes zum Opfer gefallen sind.

Geschichte
Bei Au am Rhein gab es bereits in römischer Zeit einen Rheinübergang, wie ein römischer Meilenstein beweist, der bis 1811 im Turm der Pfarrkirche eingemauert war (seitdem im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe). Demnach verlief hier eine römische Straße von Baden-Baden her über den Rhein. Spuren einer der römischen Siedlung wurden 1898 im Gewann „Grubenäcker“ gefunden.
Im Jahr 830 erscheint der Ort erstmals als "Augia". Damals vermachte ein Priester namens Milo seine Besitzungen im Ort dem Kloster Weißenburg im Elsass, das auch sonst hier begütert war. Im 10. Jahrhundert besaß das Kloster hier vier Eigenhöfe, 33 Knechtshöfe, 30 Wiesen, zwei Kirchen sowie das Zehntrecht, wie der im späten 13. Jahrhundert niedergeschriebene Codex Edelini belegt. Fast alle großen Klöster der Gegend hatten also in dem durch seine Lage wichtigen Ort Besitz: Dem Kloster Hirsau hatten die Grafen Gebhardt und Egeno von Urach um 1080 ihre in Au gelegenen Güter geschenkt; das Kloster Herrenalb hatte bereits um 1177 hier ebenfalls Besitz und erhielt 1258 durch Graf Eberhardt IV. von Eberstein weitere Güter. Schließlich muss auch die Abtei Lichtenthal hier begütert gewesen sein, denn Äbtissin und Konvent gaben ihren Besitz in Au 1371 dem Pforzheimer Bürger Dietrich Fladt zu Lehen. Wie vielerorts im Ufgau lagen wesentliche Herrschaftsrechte zunächst bei den Eberstein (Adelsgeschlecht) und gingen von diesen auf die badischen Markgrafen über, im Fall von Au wahrscheinlich zusammen mit der Burg Alt-Eberstein im Jahr 1283. Als 1288 die Markgrafschaft zwischen Rudolf II. und Hermann VII. geteilt wurde, erhielt letzterer Au a. Rh. Auch den einstigen Weißenburger Klosterbesitz konnten die badischen Markgrafen an sich bringen, indem sie diesen als Lehen des Klosters erhielten (erstmals 1291 bezeugt). Seither war bzw. ist der Ort badisch; er gehörte zunächst zum Amt Kuppenheim, nach 1689 zum Oberamt Rastatt.
Kommunale Strukturen der Gemeinde Au a. Rh. sind seit dem späten 14. Jahrhundert nachweisbar; 1431 wird ein Schultheiß genannt, das Dorfgericht zählte im 16. Jahrhundert zwölf „Richter“. Ein Gerichtssiegel ist 1520 nachgewiesen; es zeigte ein Auge (möglicherweise als „sprechendes“ Wappen zum mittelhochdeutschen „Augia“) und war bis mindestens 1659 in Gebrauch. Durch ausgedehnten, auch linksrheinisch gelegenen Waldbesitz war die Gemeinde recht wohlhabend. Im Jahr 1631, mitten im Dreißigjährigen Krieg, konnte sie die hohe Summe von 10.000 fl. aufbringen, um damit den markgräflichen „Lohwald“ zu erwerben. Durch die Beschlüsse des Friedensvertrages von Luneville im Jahr 1801 verlor sie ihren linksrheinischen Besitz.
Die Einwohnerzahl von Au betrug im Jahr 1683 81 Familien, d. h. rund 400 Personen. Au am Rhein war damit die größte Gemeinde in der näheren Umgebung (Elchesheim zählte 18, Bietigheim 41, Durmersheim 30, Mörsch 34 und Neuburgweier nur neun Familien). Einhundert Jahre später, im Jahr 1788, betrug die Einwohnerzahl 752, im Jahr 1809 lag sie bei 814, die 1000-Einwohner-Grenze wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht. Durch die große Auswanderung – rund 250 Auer verließen ihre Heimat, größtenteils in die USA – stagnierte die Bevölkerungsentwicklung längere Zeit und zog erst zum Ende des 19. Jahrhunderts wieder stärker an. An Gefallenen hatte die Gemeinde im Ersten Weltkrieg 63, im Zweiten Weltkrieg 103 zu beklagen. Nach dem Krieg, 1955, wohnten hier 2077 Menschen, aktuell rund 3500.
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war Au eine kleinbäuerliche Gemeinde, wobei die Landwirtschaft immer unter der dem noch nicht regulierten Rheinstrom zu leiden hatte. Dafür bot der Fluss durch Fisch- und Entenfang, Goldwäscherei und dem Treideln von Schiffen zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten. Verschiedentlich gab es auch Fähren über den Rhein und während der zahlreichen Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts auch provisorische Militärbrücken.
In der Weißenburger Zeit gab es hier zwei Kirchen; seit dem Hochmittelalter ist nur noch eine, die Pfarrkirche St. Andreas, belegt. Das Patronatsrecht lag schon früh bei den badischen Markgrafen (1388 genannt). Viel Streit gab es in den folgenden Jahrhunderten um den Zehntrecht, das teilweise dem Stift in Baden-Baden, teilweise verschiedenen niederadeligen Privatpersonen gehörte. In der mittelalterlichen Kirche, die am selben Platz stand wie die heutige, waren Fundstücke aus der Römerzeit vermauert. Die Kirche wurde 1726 gründlich erneuert, 1838 durch einen Neubau nach Plänen von Johann Ludwig Weinbrenner ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg durch Artilleriebeschuss stark beschädigt, wurde 1962 der alte Chor abgebrochen und die Kirche um zwei Fensterachsen verlängert. In den Jahren 1995/96 erneut Renovationen und bauliche Veränderungen; künstlerische Gestaltung v. a. durch Emil Wachter.
Ein wenig außerhalb des Ortes wurde im Jahr 1720 durch Schultheiß Christian Höllig in Erfüllung eines wegen Krankheit abgelegten Gelübdes eine dem Hl. Antonius von Padua geweihte Kapelle erbaut, die um 1820 um 4 Fuß verlängert, 1887 durch einen Neubau im Stil der Renaissance ersetzt. Im Inneren u. a. ein Antoniusbild, das Stefan Gerstner aus Mörsch im Jahr 1948 schuf.

Details zum Bickesheimer Pilgerpfad unter: https://www.pamina-region.info/b3?site=1&lang=de oder als Faltblatt Bickesheimer-Pilgerpfad.pdf .

Mehr auch unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Durmersheim 
http://de.wikipedia.org/wiki/Bickesheim
http://de.wikipedia.org/wiki/Neuburgweier
http://de.wikipedia.org/wiki/Au_am_Rhein

ggf. auch interessant:
Faltblatt zum Naturschutzgebiet Altrhein Neuburgweiher => rpk56_brosch_nsg_neuburgweier_faltbl.pdf